Diese Vespa hatte die erste Inverkehrssetzung am 9. August 1966. Eine Vespa Sprint 125 ccm welche für den Schweizer Markt hergestellt wurde. Auch dieser Auftrag war sehr spannend. Dank Simone F. konnten wir für sie eine sehr schöne und persönliche Vespa machen. Weil diese Vespa technisch noch sehr gut dastand, liessen wir den Motor und Teile der Gabel unangetastet. Ebenfalls war die Grundsubstanz des Chassis, abgesehen vom Bodenblech noch ziemlich gut. All dies verkürzte die Zeit für die Fertigstellung und hielt die Gesamtkosten im Rahmen. Diese Restauration stellten wir im November 2009 fertig.
RESTAURATION VESPA 125 SPRINT
Details dieser Restauration
Hier ein paar einzelne Schritte noch im Detail erklärt und bebildert.
Zustand vor Restauration
Nach der detaillierten Besprechung mit der Auftraggeberin ging es los mit dem Beurteilen des Zustandes. Wir waren recht zuversichtlich, denn bis auf das Bodenblech war die Vespa in gar nicht so schlechtem Zustand. Der Motor lief einwandfrei und auch sonst funktionierte technisch alles, wie es sollte. Ziel war deshalb bei dieser Restauration möglichst viele Teile wieder zu verwenden und nicht bis ins kleinste Detail zu gehen. Die Kunst dabei ist natürlich, dass man das dem Endresultat nicht ansehen sollte. Wir nahmen diese Herausforderung gerne an.
Es braucht auch Glück
Erst beim Zerlegen der Vespa kann man feststellen, ob man mit der ersten Einschätzung richtig lag. Hier hatten wir wirklich Glück und das Zerlegen brachte keine grösseren Überraschungen zu Tage. Wichtig beim Zerlegen ist, dass man immer alles dokumentiert. Einerseits möglichst viele Fotos machen und andererseits auch mal etwas notieren oder Zeichnungen machen. Zum Beispiel notieren, wo geht welches Kabel durch oder wo wird was angeschlossen.
Blecharbeiten
Hier ist schon das neue Bodenblech eingeschweisst und nach dem Überprüfen der Masse haben wir noch ein paar Detail markiert, die noch korrigiert werden müssen. Viele dieser Blecharbeiten machen wir selber, arbeiten aber auch mit externen Fachleuten zusammen. Ob wir Blecharbeiten intern oder extern machen hängt von den Faktoren Zeit, Umfang und Art der Arbeiten ab.
Teile sortieren
Hier sind die Teile, die wir demontiert haben, noch alle in einer Kiste. Wichtig ist jedoch, dass man früh genug jedes einzelne Teil anschaut und sortiert für die Weiterverarbeitung, bzw., um es zu ersetzen. Es hilft natürlich, wenn man bereits Erfahrung beim Vespa Restaurieren hat, so können wir genau beurteilen, ob ein Teil defekt oder noch zu gebrauchen ist. Auch bei dieser Sortierung haben wir immer die Wunsch-Vorstellung der Auftraggeberin im Kopf und suchen dann die dazu passenden neue Teile richtig aus.
Hier sieht man übrigens an der Piaggio-Artikel-Etikette, dass der Lenkopf wohl schon mal ersetzt wurde.
Spezialwünsche
Der 2-tone-Streifen war ein spezieller Wunsch, den wir sehr gerne umsetzten. Hier war extrem schwierig, dass der Streifen einerseits in den Proportionen zur Vespa passt und natürlich vor allem aus allen Betrachtungswinkeln gerade montiert wirkt … was nicht einfach ist, bei einem Beinschild, dass in mehrere Richtung abgerundet ist.
Auch die Farbe "Hellgraublau Seidenglanz" war ein Sonderwunsch. Die Farbe verleiht der Vespa einen besonderen Touch.
Das Wow liegt im Detail
Dass eine Restauration eine Vespa zu einem Wow-Objekt macht, liegt unserer Meinung nach in der Liebe zum Detail. Deshalb besprechen wir mit jeder Kundin immer sehr genau, wie die Ideen, Wünsche und Vorstellung sind, wie die Vespa am Schluss aussehen sollte. Dann entscheiden wir, immer in Absprache mit der Kundin, wie welches Teil werden soll.
Zum Beispiel hätte man hier am Vorderrad einfach alles rot überlackieren können, aber die richtigen Akzente an der richtigen Stelle gesetzt machen die Wirkung einer Idee noch grösser. Auch kleine Details, wie zum Beispiel der extra angefertigte Kleber auf der Schwingen-Abdeckung tragen dazu bei.
Only Show!
Manche Teile runden eine Vespa perfekt ab, können aber nur für Show-Zwecke montiert werden. So wie zum Beispiel dieser Auspuff, mit den beiden auffälligen, chromglänzenden Rohren, welcher leider viel zu Laut ist und bei der MfK wohl eher ein Kopfschütteln des Experten hervor ruft.
Tip: Für MfK-Fragen siehe auch HIER